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Aussagekraft der Statistik von webhits.de

Jörg Kruse

Oft wird bei der Frage nach dem Marktanteil von Browsern und Suchmaschinen für den deutschsprachigen Bereich des Webs auf das Webbaromter von webhits.de verwiesen. Die Zahlen weisen neben der Verbreitung einzelner Browser-Versionen und Betriebssysteme auch Einstellungen, wie Bildschirmauflösungen, oder das Vorhandensein von Plugins auf.

Da es sich bei WebHits um einen größeren Counter- und Statistik-Dienst handelt, kann leicht der Eindruck entstehen, die Zahlen werden aus einer recht umfangreichen Datenbasis ermittelt. Dem ist allerdings nicht so, wie das Kleingedruckte unter den Ergebnissen zeigt:

Diese Daten wurden unter 8400 WebHits-Abonnenten ermittelt.

Somit spiegeln die Zahlen nicht die Präferenzen der User im allgemeinen, sondern von Webmastern im besonderen wieder.

Desweiteren sind die Zahlen des WebHits Webbarometers wahrscheinlich auch hinsichtlich der Aktualität zu relativieren. Einen heutigen Marktanteil von insgesamt 1,7% für die Browserruine Netscape 4 halte ich z.B. für kaum realistisch. Ich vermute, dass es sich hierbei um WebHits-Kunden handelt, die sich dort schon seit langer Zeit nicht mehr eingeloggt haben, so dass ein Browserwechsel noch nicht erfasst werden konnte. Zu dieser Annahme würden auch die drastischen Veränderungen passen, die an jeweils einem einzelnen Tag in 2003 und 2004 zu beobachten waren, und die Abweichungen anderer Tagen um mehr als das Zehnfache überstiegen: der Anteil von Netscape 4 fiel dabei z.B. auch sehr stark - vielleicht weil aus einem bestimmten Grund an diesem Tag sich sehr viele User dort eingeloggt haben?

Ein weiterer Umstand, den man bei der Bewertung der WebHits-Statistik beachten sollte, ist, dass die Abonnenten, wenn Cookies und/oder Javascript deaktiviert sind, links unten auf der Seite folgenden Hinweis in roter Farbe lesen können:

Bitte Cookies u. JavaScript aktivieren

Das relativiert natürlich auch die Zahlen hinsichtlich Einstellung von Cookies und JavaScript (siehe hierzu auch meine Webnotiz Wieviele User haben JavaScript deaktiviert?).

Alles in allem ist die Statistik von WebHits also mit Vorsicht zu bewerten. Ich selbst hatte in meinen Webnotizen zum Thema Browser-Trends übrigens des öfteren (u.a.) auch auf diese Statistik verwiesen. Deren Verlauf kann, denke ich, durchaus auch eine allgemeine Entwicklung widerspiegeln. Allerdings sollte man sich davor hüten, die Prozentzahlen auf allgemeine oder gar eigene aktuelle Verhältnisse zu übertragen. Für letztere ist eine Analyse der eigenen Zahlen immer noch am aussagekräftigsten

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