Suchmaschinen: Ende der Vielfalt?

25.05.2004 Bereits im letzten Jahr zeichnete sich eine Konzentration auf dem Markt der Suchmaschinen ab. Die Pay-for-Performance Suchmaschine Overture kaufte nacheinander die alte Dame AltaVista sowie Alltheweb, welches wohl zuletzt sowohl in der Größe als auch in der Aktualität des Suchindices Googles ernsthaftester Herausforderer war. Auch Yahoo! begab sich auf Einkaufstour, verleibte sich zuerst Inktomi ein, das den Konkurrenten MSN mit Suchergebnissen belieferte, und später im Jahr dann auch Overture samt Anhang.

Die alte Vielfalt der Suchmaschinenergebnisse gibt es nun nicht mehr. Auf der einen Seite steht der alte und neue Marktführer Google, über den der Statistik von Webhits zufolge über 70% der User direkt suchen - hinzu kommen noch die Nutzer von T-Online, AOL, Netscape und weiterer Portale, die von Google mit Suchergebnissen beliefert werden. Auf der anderen Seite steht Yahoo!/Inktomi, welches Lieferant für MSN und seit diesem Jahr auch für Web.de und Lycos ist, sowie Yahoos neue Suchmaschine, mit der inzwischen auch AltaVista und Alltheweb gleichgeschaltet wurden.

Nachdem nun auch Fireball seit Anfang des Monats keine eigenen Suchergebnisse mehr sondern die von Yahoo/Inktomi zeigt, teilen Google und Yahoo! (Inktomi) sich gewissermaßen den Suchmaschinenmarkt, wenn auch sehr ungleichmäßig: 80% Google, 15% Yahoo! (Inktomi), der Rest sucht über Webverzeichnisse, Metasuchmaschinen ohne eigenen Index sowie kleinere Suchmaschinen. Kann sich in Zukunft wieder eine neue Vielfalt entwickeln? Ask Jeeves / Teoma spielt hierzulande eine eher untergeordnete Rolle, weitere eigenständige Suchmaschinen weisen einen kaum nennenswerten Anteil an den Suchmaschinen-Referern auf.

Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit, wann ein dritter Platzhirsch die Bühne betreten wird: der MSN Bot durchcrawlt schon seit bald einem Jahr das Web für eine künftige Suchmaschine von Microsoft. Und es fragt sich, ob der Softwaregigant dann auf lange Sicht mehr Wettbewerb in den Suchmaschinenmarkt bringt, oder den Verbrauchern am Ende ein weiteres Monopol blüht.

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