Netscape 4 und CSS (II)
11.10.2003 In der Webnotiz Netscape 4 und CSS (I) hatte ich es seiner Zeit unterlassen zu beschreiben, auf welche Weise man als Webmaster das Problem der schlechten Umsetzung von CSS durch Netscape 4 handhaben kann. Da in der Zwischenzeit schon einige Besucher womöglich auf der Suche nach solchen Möglichkeiten die Seite aufgerufen haben, will ich dieses nun nachholen.
Wenn man von der Erarbeitung einer eigenen Version der Website für Netscape 4 absieht, hat man theoretisch noch sechs Möglichkeiten:
1. Man verzichtet auf eine weitergehende Nutzung von CSS - so wie es von vielen Webmastern lange Zeit aufgrund der großen Verbreitung von Netscape 4 gehandhabt wurde.
2. Man kümmert sich nicht weiter um den veralteten Browser, dessen Marktanteil stetig gen Bedeutungslosigkeit sinkt, und layoutet seine Site nun weitgehend mit CSS.
3. Da Netscape 4 das Layout übel verhaut, sperrt man ihn mittels Browserweiche aus. Meiner Ansicht nach die schlechteste Möglichkeit: nur weil ein Browser ein Layout nicht vernünftig anzeigen kann, muss man dessen Nutzer nicht von den Inhalten der Website aussperren.
4. Man enthält dem Netscape 4 Browser die Style Sheets entvor. Dies lässt sich bewerkstelligen, indem man die Formatierungen zentral in eine externe CSS-Datei unterbringt (in diesem Beispiel mit dem Namen standard.css im Verzeichnis formate) und diese mittels eines Befehls in den Head einbaut, den nur moderne Browser verstehen:
<style type="text/css">
<!--
@import url("formate/standard.css");
-->
</style>
(Wer nicht weiß, wie man Formate zentral definiert, kann dies im entsprechenden Kapitel von SELFHTML nachlesen: Zentrale Formate definieren)
Dort, wo man nicht mit HTML formatiert hat, zeigt Netscape 4 die Seiten nun im Standard-Layout des Browsers an, d.h. in der Regel weißer Hintergrund, Links blau und unterstrichen, große Überschriften - so wie auch nicht-CSS-fähige Browser wie Netscape 3 die Seiten anzeigen.
5. Man legt zwei Style Sheet Dateien an, eine für alle CSS-fähigen Browser inklusive Netscape 4 (in diesem Beispiel: standard.css), sowie eine zusätzliche (extra.css), in der diejenigen Formatierungen definiert werden, die Netscape 4 nicht richtig umsetzen kann und bindet diese folgendermaßen in den Head ein:
<link rel="stylesheet" type="text/css" href="formate/standard.css">
<style type="text/css">
<!--
@import url("formate/extra.css");
-->
</style>
6. Mit dieser Methode lassen sich auch zwei unterschiedliche Layouts entwickeln, ohne dass man auf eine Browser-Weiche zurückgreifen muss: im obigen Beispiel haben die Defintionen in extra.css Vorrang vor standard.css. Ein schon recht aufwendiges Verfahren, da jede einzelne Formatierung der Netscape 4 CSS-Datei auch durch eine Formatierung der CSS-Datei für moderne Browser überschrieben werden muss.
zum Thema CSS siehe auch Webnotiz Tabellen raus, CSS-Layer rein