Vor sieben Jahren erblickte der Internet Explorer 6 das Licht der Welt - ein Browser der seinem altersschwachen Konkurrenten Netscape 4 in vielem überlegen war. Wohl auch angesichts der Tatsache, dass Microsoft nunmehr den Browsermarkt beherrschte, setzte es die Entwicklung seines Browsers für fünf Jahre aus. Doch die Konkurrenz, allen voran Mozilla Firefox, schlief nicht, so dass Microsoft bei der Entwicklung der Versionen 7 und 8 sich vor allem auch darum bemühen musste, den Vorsprung der anderen Browser wieder wettzumachen.
Nachdem die Vorgängerversion IE 5 beim Testen von Webseiten nicht mehr berücksichtigt wird, ist der nur langsam sterbende Internet Explorer 6 mit seinen Unzulänglichkeiten zum Hassobjekt vieler Programmierer und Webdesigner mutiert. Ein Ausdruck hierfür sind z.B. die Seiten SaveTheDevelopers.org und IE Death March
Nun wird es immer ein Schlusslicht der verbreiteten Browser geben, der mehr Ärger bei der Erstellung von Webseiten erzeugt als modernere Browser. Der Ärger steigert sich im Falle des IE6 aber nochmals beträchtlich, da der Abstand zum zweitältesten unter den verbreiteten Browser-Versionen besonders groß ist. Die folgende Grafik verdeutlicht dies:
Der IE6 ist durch Microsofts fünfjährige Untätigkeit in eine Position gerutscht, die ihn fast schon so unbeliebt macht wie einstmals Netscape 4 (bei jenem war der qualitative Abstand zum zweitschlechtesten Browser m.E. sogar noch größer). Nur mit dem Kopf schütteln kann man dann noch, wenn man erfährt, dass Microsoft seinen neuen Handybrowser mit der Rendering-Engine des IE6 laufen lassen will (siehe hierzu Webmaster Blog: Die Rückkehr des Grauens - IE6 fürs Handy)