Opera 7
06.02.2003 Kaum wurde die Final Release der Windows-Version 7 des Webbrowsers Opera herausgebracht, wird bereits eine schwerwiegende Sicherheitslücke gemeldet, durch die beliebige Daten auf dem Rechner ausgelesen werden können (heise-Meldung vom 4.02.2003). Immerhin gibt es heute, d.h. einen Tag später, ein Update mit der Versionsnummer 7.01, das diese Lücke schließt. Dass letzteres keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen Sicherheitslücken im Konkurrenz-Browser Internet Explorer: hier dauert es oft Monate, mitunter Jahre, bis Patches die zahlreichen Löcher des Microsoft-Browsers schließen. Dennoch bleibt ein leicht ungutes Gefühl, dass der neueste Opera mit heißer Nadel gestrickt worden sein könnte. Den Opera 6.05 werde ich jedenfalls vorerst noch nicht deinstallieren.
Die Version 7.01 werde ich derweil ausgiebig testen. Die von mir erstellten Webseiten scheint der neue Opera zumindest nicht schlechter anzuzeigen als sein Vorgänger 6.05. Einige Features fand ich dann auch sehr interessant, auch wenn ich anfangs noch gar nicht genau wusste, wozu mir diese mal zum Nutzen gereichen könnten. Da ist zum einen die Small View (siehe Screenshot, 49 kb), die Webseiten ähnlich wie ein PDA anzeigt; also eine Funktion, die Opera zu einem guten Test-Browser für Webmaster macht, so wie auch das schon länger mögliche Ausschalten von Grafiken. Small Views mit deaktivierten Grafiken erinneren mich übrigens etwas an die Ansicht des Lynx. Ein weiteres Feature, das mir beim ersten Testen auffiel: Die Aufführung aller Links einer Seite als Karteikarte; nützlich sicher, wenn man eine Linkliste zum Navigieren nehmen möchte, ohne zwischen einzelnen Fenstern wechseln zu müssen.
Was neue Features anbelangt, war Opera seit ehedem ein Vorreiter. So fand beispielsweise das MDI, das Anzeigen von verschiedenen Fenstern innerhalb des Programmfensters, seine Nachahmung in dem Tabbed Browsing des Mozillas. Die Gecko-Browser Mozilla, Netscape 7, Phoenix und Co sind inzwischen auch zu einer ernsten Konkurrenz geworden, während eine neue Version des Internet Explorers noch auf sich warten lässt: Bill Gates hat vor über einem Jahr angeordnet, dass das Füllen von Sicherheitslücken Priorität vor Neuerungen hat, und da gibt es noch eine Menge zu tun.
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