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apt-get, aptitude oder jetzt einfach nur noch apt

Jörg Kruse

Für das Paketverwaltungssystem von Debian, dem Advanced Packaging Tool (APT), gab es schon seit längerem zwei Frontends für die Konsole: apt-get und aptitude. Anfangs war es angeraten, sich für eins der beiden Tools zu entscheiden und nur dieses dann zu verwenden, seit Debian Lenny kann man beide auch abwechselnd einsetzen.

Als ich von openSUSE nach Debian wechselte, war aptitude das empfohlene Frontend für APT. Dieser Empfehlung bin ich gefolgt und bin dann aus Gewohnheit bei aptitude geblieben. Von der Oberfläche auf ncurses-Basis mache ich kaum Gebrauch, ich hätte also durchaus auch apt-get verwenden können. Bei der Administration eines Debian Stables sind die Unterschiede wohl marginal, wenn man hauptsächlich von den Optionen update, upgrade, full-upgrade, install, remove, purge, search und show Gebrauch macht, die es so oder in ähnlicher Form (dist-upgrade statt full-upgrade) auch bei apt-get oder apt-cache gibt. Nur für „aptitude why“ kenne ich keine Entsprechung.

Seit einiger Zeit wird seitens Debian statt aptitude nun apt-get für Dist-Upgrades empfohlen:

Die empfohlene Art, ein Upgrade von vorherigen Debian-Veröffentlichungen durchzuführen, ist die Verwendung des Paketverwaltungswerkzeuges apt-get. In früheren Veröffentlichungen wurde aptitude für diesen Zweck empfohlen, jedoch bieten neueste Versionen von apt-get vergleichbare Funktionalitäten und haben zusätzlich gezeigt, dass sie die gewünschten Upgrade-Resultate mit höherer Beständigkeit erreichen.

Nicht nur mit Dist-Upgrades auf eine neuere Version von Debian, auch mit so manchen Full-Upgrades von Debian Testing mit Abhängigkeitsproblemen scheint apt-get besser zurechtzukommen. So habe ich in letzter Zeit schon öfters die Erfahrung gemacht, dass apt-get auf Anhieb einen ganz einfachen Lösungsweg gefunden hat, während aptitude nur einen nicht akzeptablen Entfern-Vorschlag nach dem anderen unterbreitete. So bin ich nach langer Zeit dazu übergegangen, vermehrt apt-get statt aptitude zu verwenden.

Interessanterweise enthält apt 1.1, welches in Debian Stretch enthalten ist, nun ein drittes Frontend, welches einfach über den Befehl apt aufgerufen wird und welches anscheinend den Resolver von apt-get verwendet. Es verfügt nur über die wichtigsten Optionen, die ich weiter oben schon aufgeführt habe (siehe hierzu auch „man 8 apt“), aber für speziellere Dinge kann man ja weiterhin apt-get oder aptitude verwenden.

Tags: Debian

Kommentare

Sehr interessant, danke für den Hinweis.

Beste Grüße

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